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Die Entstehung

Als Tochter zweier leidenschaftlicher Biobauern schlägt auch in mir das "Bioherz" und so schlüpfte Anfang des Jahres 2020 die Idee, Hühner zu halten. Bei den langjährigen Hühnerhaltern Sabine und Gabriel Raffl vom „Biohof Honnes“ aus Karrösten haben wir uns hilfreiche Tipps in Sachen Haltung und Fütterung geholt. Auch der überzeugte Bauer Matthias Mayr vom „Oberländerhof“ in Kematen hatte auf unsere neugierigen Fragen stets eine freundliche, ehrliche Antwort. An dieser Stelle bedanke ich mich herzlich bei Sabine, Gabriel und Matthias! Aufgrund der eigenen Voraussetzungen und der Erfahrung der besuchten Bauern haben wir uns für einen mobilen Hühnerstall Marke Eigenbau entschieden.

Gemeinsam mit zwei technischen und handwerklichen Meistern, gemeint sind mein Papa Stefan und mein Bruder Patrick, starteten wir im April mit den Planungsarbeiten. Es war nicht immer einfach, meine ideellen Vorstellungen für eine artgerechte Hühnerhaltung und die Machbarkeit oder Wirtschaftlichkeit auf einen Nenner zu bringen. Doch wie man jetzt sehen kann, ist es uns nach zwei Monaten Bauzeit gelungen und der von Grund auf selbst gebaute Hänger steht nun auf seinem Platz auf der Bienenwiese beim Inn.

Die Haltung

Das Prinzip der mobilen Hühnerhaltung gibst es schon länger. Dort wird versucht, eine artgerechte Haltung von Hühnern mit viel Auslauf zu ermöglichen und durch Umsetzen des Stalls den wertvollen Boden zu schonen. So zieht auch unser Hühnerstall alle 1-2 Wochen am Feld ein Stückchen weiter, damit die Hühner immer wieder frisches Gras und neue Plätze zum Scharren haben. Zusätzlich bieten wir unseren fleißigen Damen neben dem klassisch biologischen Legefutter auch einen vitaminhaltigen, mineralstoffreichen Geflügelkörnermix – natürlich alles aus kontrolliert biologischem Anbau.

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Die HÜHNER

UND Das bruderhahnprojekt

Leider ist es in der heutigen Hühnerhaltung meist so, dass nur die weiblichen Tiere für die Eierproduktion oder Mast verwendet werden und die männlichen deshalb teilweise schon am ersten Lebenstag getötet werden. Ich möchte mich davon strikt distanzieren und habe mich deswegen für das sogenannte Bruderhahnprojekt entschieden. Kurz gesagt, bedeutet das, dass neben den weilblichen Legehennen auch ihre männlichen „Brüder“ aufgezogen werden. In unserem Fall sind die Bio-Junghennen sogar aus Tirol und werden von Partnerbetrieben des Geflügelhofs Huber aus Mariastein großgezogen. Ihre männlichen Brüder werden ebenfalls nach biologischen Richtlinien aufgezogen und liefern dann feinstes Bio-Gockelfleisch.

Diese Vorgabe für mehr Tierwohl ist nicht nur ein Muss für Bio-Austria-Mitglieder, sondern auch mein persönliches großes Anliegen. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und setze auf Vielfalt in der Hühnerschar. Neben den typischen braunen Legehennen gibt es im Ei Dorado also auch unterschiedliche „bunte Hühner“, die buntschalige Eier legen. Die Tagesküken dafür kommen aus Brixlegg vom Hof von Gerda Rebitsch, die auch unter dem Motto „I hob an Vogel“ in Tirol bekannt ist. Weilbliche und männliche Küken (je nachdem, wer gerade schlüpft) kommen dann zu uns auf den Biohof und werden vom ersten Tag an bestens umsorgt. Die Hähnchen wachsen gemeinsam mit den Hühnern auf und werden dann für den eigenen Fleischkonsum genutzt. Die gemischtrassigen Junghühner legen später grünliche, dunkelbraune, weiße oder olivfarbene Eier - oder welche Farben sonst noch so entstehen. Da sie durchschnittlich weniger Eier legen als die Legehybriden, sind sie deutlich robuster und langlebiger.

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                                                                  Manuela Scheiring

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